Fokussierte Stoßwelle im Klinikum am Kurpark Baden

Die Fokussierte Stoßwellentherapie, eine der innovativsten Behandlungen des schmerzenden Stütz- und Bewegungsapparats des letzten Jahrzehnts, ist bereits seit 2012 ein wesentlicher Teil des Therapiespektrums im Klinikum am Kurpark Baden. In unserem neuen Blog-Beitrag beschreibt unser Ärztlicher Direktor Prim. Dr. Christian Wiederer die Therapie und ihre Anwendungsgebiete.

Bei der fokussierten Stoßwellentherapie werden hochdosierte Schallwellen zielgerichtet Druck auf einen Punkt im Gewebe gerichtet. Wichtig ist, diesen Fokus genau auf die betroffene Struktur zu richten. In den meisten Fällen ist es deshalb zielführend, im Vorfeld mit einer Ultraschalluntersuchung die genaue Lokalisation der schmerzenden Struktur und auch deren Abstand von der Schallquelle zu bestimmen. Dadurch kann man die Behandlung optimieren und Schmerzen während der Behandlung reduzieren. Der Therapieeffekt tritt durch die Aktivierung lokaler biochemischer Prozesse ein. Bei richtiger Anwendung werden körpereigene Heilungsprozesse gefördert, aber auch regenerierende und schmerzdämpfende Wirkungen ausgelöst.

 

Zahlreiche Anwendungsgebiete

Diese Behandlungsform ist anfangs vor allem für die sogenannte Kalkschulter, den Fersensporn und den Tennisellbogen eingesetzt worden. Erfahrungen und Forschungsergebnisse haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass weitere Krankheitsbilder wie Karpaltunnelsyndrome, Dupuytren´sche Kontrakturen und Schnellende Finger sowie ganz aktuell auch manche Formen der Arthrose mit Fokussierter Stoßwellentherapie erfolgreich behandelt werden können. Auch Lymphödeme werden in manchen Fällen mittlerweile neben der erprobten Standardtherapie Komplexe Physikalische Entstauungstherapie KPE unterstützend mit der Stoßwelle behandelt.

Wirkung der Therapie

Nach aktuellem Stand der Wissenschaft sind 2 bis 3 Behandlungen im Wochenabstand meistens zielführend. Wichtig ist aber darauf hinzuweisen, dass sich die Wirkung der Fokussierten Stoßwellentherapie meist nicht unmittelbar nach der Anwendung, sondern über einen längeren Zeitraum von 8 bis 12 Wochen einstellt. Um die Wirkung der Stoßwellentherapie nicht abzuschwächen, ist es empfehlenswert, in diesem Zeitraum keine entzündungshemmenden Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika NSAR einzunehmen. Im Zweifelsfall sollten die Patient:innen vor einer Medikamenteneinnahme mit ihrem behandelnden Arzt Rücksprache halten, welche schmerzdämpfenden Medikamente die Stoßwellenwirkung nicht reduzieren.

 

Am Bild zu sehen ist Dr. Neuwirth, Facharzt für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation beim Durchführen einer Stoßwellentherapie


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)