Gedächtnistraining für Patientinnen und Patienten

Namen merken, Erinnerungen hervorholen, Zusammenhänge verstehen – all diese Aufgaben gehören zur täglichen Gedächtnisleistung. Im Klinikum am Kurpark Baden profitieren viele Patientinnen und Patienten von Gedächtnistraining. Diese Maßnahme wird entweder im Zuge des Aufnahmegesprächs zur stationären Reha auf ärztliche Anweisung verordnet oder auf Wunsch der Patientinnen und Patienten in den Therapieplan aufgenommen. Daneben gibt es eine Gruppe für freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

 

„Die Therapie ist eine Kombination aus Bewegung und Gedächtnistraining. Das Gedächtnistraining nutzt und fördert die vorhandenen oder bereits leicht gestörten Hirnfunktionen, das Bewegungstraining unterstützt diese durch eine Verbesserung der Hirnstoffwechsellage. Ziel ist die Reaktivierung von eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten, das bedingt auch körperliche Beweglichkeit“, erklärt DGKP Hermine Kürner. 

 

DGKP Hermine Kürner ist ausgebildete Gedächtnistrainerin und seit 2008 für das Programm im Klinikum verantwortlich. Gemeinsam mit ihrer Kollegin DGKP Claudia Brunnflicker leitet sie die Einheiten. Viele Menschen, die nach einem operativen Eingriff an Knie oder Hüfte an Bewegungseinschränkungen leiden, haben Angst, bei der Therapie die betroffenen Gelenke zu belasten. Diesen Befürchtungen tritt Hermine Kürner entgegen: „Das Training findet im Sitzen statt, gestartet wird immer mit leichten Mobilisationsübungen. Insgesamt wird die Lern- und Merkfähigkeit in entspannter Atmosphäre und in kleinen Gruppen trainiert. Das macht den Patientinnen und Patienten Spaß, und das ist eine ganz wichtige Motivation“, so die Gedächtnistrainerin.

 

Die vier Säulen des Gedächtnistrainings LIMA

LIMA (Lebensqualität im Alter) nimmt den ganzen Menschen wahr: Körper, Seele und Geist.

Es ist ein Gedächtnis- und Bewegungsprogramm für jede Altersgruppe, mit dem Ziel, die Selbständigkeit im Alter bzw. Alltag zu erhalten oder zu verbessern.

 

Gedächtnistraining:

Durch spezielle Übungen wird auf spielerische Weise das Gedächtnis aktiviert. Strategien werden angeboten, wie Informationen gespeichert und wieder abgerufen werden können, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsübungen, Mnemostrategien (Mnemosyne = Göttin der Erinnerung und der neun Musen) von Namen und Zahlen, Automatisieren von Handlungen, etc.

 

Bewegungstraining:

Bewegungstraining beziehungsweise psychomotorisches Training, ist eine tätige Auseinandersetzung mit der Welt und stellt eine Grundbedingung unseres Daseins dar: Körpererfahrung, Wahrnehmung, Bewegungsfähigkeit, Koordination, Entspannung, gemeinsames Tun (Sozialkompetenz), Sensomotorisches Handeln, Umgang mit Dingen.

 

Kompetenztraining:

Beschäftigt sich mit der Bewältigung des Alltags und den Veränderungen im Alter.

 

Sinn- und Glaubensfragen:

Können Teil des Trainings sein, wie z.B. Trauer, Einsamkeit etc.





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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)