Lymphödem bei Krebs: Rasche Behandlung wichtig

Eine Krebstherapie kann ein Lymphödem verursachen, bei dem sich große Mengen Flüssigkeit in den Armen oder Beinen stauen. In einem kürzlich erschienenen Sondermagazin der Tageszeitung „Die Presse“ nahm auch Primar Dr. Christian Wiederer zu dieser Problematik Stellung.

 

Bei einem Lymphödem sammelt sich vermehrt Flüssigkeit in den Zellzwischenräumen, weil die Lymphflüssigkeit aus verschiedenen Gründen nicht abtransportiert werden kann. Im Anfangsstadium bleibt, wenn man auf die Haut drückt, typischerweise eine Delle zurück. Das Gewebe ist geschwollen und betroffene Gliedmaßen fühlen sich schwer an. Die Ursachen können unter anderem Venen- oder Herzerkrankungen sein, aber auch eine Tumorerkrankung oder -entfernung sowie radiologische Bestrahlungen können ein Lymphödem verursachen. Besonders häufig tritt es bei Brust-, Prostata- und anderen Unterleibskrebsarten auf. Wird das Lymphödem nicht rechtzeitig behandelt, wächst es und verdickt – bis irgendwann die Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt ist. „Krebspatientinnen und -patienten sollten umgehend ärztlichen Rat einholen, wenn sich eine Extremität anders anfühlt, eine Schwellung auftritt und sich Müdigkeit einstellt“, informiert Primar Dr. Wiederer.

 

In der Rehabilitation wird in einer ersten Phase durch die manuelle Lymphdrainage die angestaute Flüssigkeit abtransportiert und in Kombination mit einem Kompressionsverband die Schwellung reduziert. In der sogenannten Erhaltungsphase soll das erzielte Ergebnis gehalten und möglichst weiter verbessert werden. Erreicht wird dies mit Kompressionsstümpfen, der richtigen Pflege der durch das Ödem stark beanspruchten Haut sowie gezielten Bewegungsübungen, um den Abfluss der eingelagerten Lymphflüssigkeit zu aktivieren. Oftmals muss diese Phase dauerhaft weitergeführt werden, damit sich das Ödem nicht wieder verschlechtert. In der stationären Rehabilitation erlernen Betroffene, wie sie mit ihrer Erkrankung umgehen, um sie bestmöglich selbst managen zu können. Denn die Behandlung eines Lymphödems erfordert viel Disziplin, oft ein ganzes Leben lang.

 


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)